Analyse

Nutzungszonen der Kernstadt

Nutzungszonen der Kernstadt

Gewerbliche und öffentliche Nutzungen

Fuß- und Radwegenetz

Erschließungsstruktur

Stärken

Einzelhandelszentrum Hauptstraße

  • Das Einzelhandelszentrum hat eine stabile Nutzungsstruktur in der Hauptstraße und auf angrenzenden Plätzen.
  • Die öffentlichen Räume zwischen Herzogplatz und Alexanderplatz wurden gestalterisch ansprechend saniert.
  • Eine hohe, seit Jahren konstante Passantenfrequenz deutet auf ein funktionierendes, multifunktionales Zentrum hin.

Schwarzbachallee:
Historischer Grünzug

  • Die großen Grün- und Freiflächen in direkter Nähe zum Stadtzentrum sind eine einzigartige Qualität Zweibrückens.
  • Sie sind als Eingangs- und Übergangssituation zwischen Stadt und Landschaft zu sehen.
  • Die Allee zwischen Rosengarten und Herzogenplatz ist ein repräsentatives, charakteristisches Areal der Stadt am Schwarzbachkanal und als Markenzeichen zu betrachten.
  • Der große Freibereich ist neben dem dichten, versiegelten Zentrum klimatisch wichtig als Temperatursenke und zur Verbesserung des Luftaustauschs.

Neue Entwicklungsimpulse rund um das Zentrum

  • Aktuelle Entwicklungen und Projekte rund um das Zentrum sind Impulsgeber für Veränderungen im Gesamtbereich.

Hochschule

  • Die renommierte Hochschule und Forschungseinrichtungen sind ein Anziehungspunkt für Zweibrücken.
  • Durch vor Ort wohnende Studierende verjüngt sich die Stadtbevölkerung.

Schwächen

Standort der Hochschule

  • Mit rund 90m Höhenunterschied zwischen Zentrum und Hochschule auf 1.100m Luftlinie ist die Hochschule schlecht erreichbar.
  • Durch ÖPNV ist die Hochschule nur mäßig an das Zentrum angebunden.
  • Die direkte fußläufige Anbindung ist in schlechtem baulichen Zustand.
  • Dies hat eine geringe Identifikation und Interaktion zwischen Hochschule und Zentrum zur Folge.

Isolation des Zentrums

  • Es gibt einen hohen Anteil großflächiger Strukturen in City-Randlage: Großflächige Gewerbebereiche, Grünbereiche, Brachflächen
  • Die westliche Kernstadt hat einen hohen Anteil kleinteiliger Brachflächen und eine geringe Nutzungs- und Nutzerdichte.
  • Die Folge ist eine reduzierte Menge City-naher Wohn- und Mischnutzungslagen und eine reduzierte innerstädtische Frequenz.

Versiegelung und mangelnde Begrünung

  • Es gibt im Westen wenige öffentlichen Grün- und Freiflächen oder Spielplätze.
  • Viele Straßenräume, insbesondere Hauptstraße, Karlstraße, Wallstraße und Kaiserstraße sind hoch versiegelt und nicht begrünt.
  • Die zentralen Blockinnenbereiche haben einen hohen Versiegelungsgrad und kaum Begrünung.
  • Eine erhöhte Vulnerablität bei Starkregenereignissen und Hitzeperioden sowie geringere Wohn- und Aufenthaltsqualität im Zentrum ist die Folge.

Neustadt: Konflikt zwischen Verkehr und Versorgungsfunktion

  • Die Fruchtmarkt- und Alte Ixheimer Straße haben mit rund 14.000 Fahrzeugen pro Tag eine sehr hohe Verkehrsbelastung.
  • Die Funktion als zentrale Versorgungslage und südliches Eingangstor des Zentrums steht im Konflikt mit der Funktion der Fruchtmarktstraße als Landesstraße.

Risiken

Bedeutungsverlust als Zentrum

  • Gegenwärtig ist bereits eine Tendenz zu Leerständen kleiner Ladenlokale und sinkender Verkaufsfläche vorhanden.
  • Es besteht das Risiko weiter sinkender Nutzer- und Besucherzahlen durch Onlinehandel, Konkurrenz zum Fashion Outlet Center, den Corona-Folgen, einem Wandel der Freizeitgestaltung und dem Donut-Effekt. Damit einher geht ein zunehmender Bedeutungsverlust des Zentrums.

Bedeutungsverlust als Wohnstandort

  • Die Wohnqualität innerstädtischer Wohnungen ist bei Bedeutungsverlust des Zentrums nicht gegeben.
  • Die Konkurrenz der innerstädtischen Wohnlagen zum Ortsrand wird steigen, während eine sinkende Zentrumsqualität die innerstädtische Wohnqualität gefährdet.
  • Folge ist das Sinken der innerstädtischen Bevölkerungsdichte.

Abwärtsspirale in der Fruchtmarktstraße

  • Der Nutzungskonflikt zwischen Versorgungszentrum und Durchgangsverkehr verschärft sich weiter und macht den Bereich besonders vulnerabel.
  • Es häufen sich dadurch weiter Leerstand und einfache Gewerbelagen.
  • Es entsteht das Risiko einer selbstverstärkenden, starken Abwertung des Bereichs.

Chancen

Zentrum als Landschafts- und Stadtraum verstehen

  • Brückenschläge in den Verknüpfungsbereichen an Helmholtz-Gymnasium und Goetheplatz lassen ein Gesamtraum entstehen.
  • Die erstarkten Verknüpfungsbereiche stärken den Bezug zwischen Aue und Kernstadt.
  • Das gesamte Areal wird als Einheit gesehen und vielfältig genutzt.

Fokus des Einzelhandels

  • Das Einzelhandelszentrum erstarkt durch die Verkleinerung des zentralen Versorgungsbereichs.
  • Die Fruchtmarktstraße und Hauptstraße stärken ihre Funktion als heterogenes lebendiges Zentrum.
  • Die Zentrumsrandlagen können als innerstädtische Orte jenseits der Einzelhandelsfunktion neu erfunden werden.

Die Stadt rückt zusammen

  • Die Fruchtmarktstraße etabliert sich stärker als südlicher Eingangsbereich ins Stadtzentrum mit eigener Atmosphäre und Qualitäten.
  • In der Weststadt wird durch Ausschöpfen der Potenziale zur Innenentwicklung ein städtisches, gemischtes Wohn- und Dienstleistungsquartier entwickelt.
  • Die Hochschule und das Zentrum werden durch Maßnahmen und Angebote stärker miteinander verbunden.

Entwickeln einer mehrdimensionalen
Kernstadt mit unterschiedlichen Qualitäten

  • Die Kernstadt entwickelt sich zu einem Geflecht ineinandergreifender Nutzungszentren
  • Es verstärkt sich ein selbstbewusstes Selbstverständnis der Gewerbetreibenden und Anwohner.